Beitrag veröffentlicht am Beitrag gepostet in Bildungspolitik, PhVSA, StellungnahmenVerschlagwortet mit Eignungsfeststellungsverfahren, Grundschule
Der Philologenverband Sachsen-Anhalt lehnt das Eignungsfeststellungsverfahren für den Übergang zum Gymnasium entschieden ab.
- Beratung durch Grundschulen ist ausreichend
Bereits heute leisten die Grundschulen fundierte und verlässliche Empfehlungen zum weiteren Bildungsweg. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass das neue Verfahren diese Einschätzungen in aller Regel nur bestätigt. Damit ist seine pädagogische Notwendigkeit nicht gegeben.
- Hoher organisatorischer und personeller Aufwand
Das Verfahren bindet wertvolle Lehrkräfte und verursacht erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand – in einer Phase, in der die Schulen ohnehin unter akutem Personalmangel leiden. Stunden, die in den Kommissionen aufgewendet werden, fehlen im Unterricht und in der direkten Förderung der Kinder.
- Freiwilligkeit und mangelnde Verbindlichkeit
Das Verfahren erzeugt den Eindruck einer verpflichtenden Entscheidung, tatsächlich bleibt es jedoch völlig unverbindlich. Eltern können die Ergebnisse ignorieren. Damit stellt sich die Kernfrage nach der Sinnhaftigkeit: Wozu betreiben wir ein aufwendiges Verfahren, wenn es am Ende keinerlei bindende Wirkung hat?
- Zusätzliche Belastung für Kinder ohne Mehrwert
Schülerinnen und Schüler werden in eine besondere Prüfungssituation versetzt, die unnötigen Druck erzeugt, aber keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn für ihre weitere Schullaufbahn bringt.
Dieses Verfahren ist pädagogisch ungeeignet, organisatorisch belastend und inhaltlich überflüssig. Es bestätigt lediglich, was die Grundschulen längst leisten, und bleibt zudem völlig unverbindlich.
Der Philologenverband Sachsen-Anhalt fordert daher, das Eignungsfeststellungsverfahren umgehend abzuschaffen und die freiwerdenden Ressourcen sinnvoll in Unterricht und individuelle Förderung zu investieren.
Philologenverband lehnt Eignungsfeststellungsverfahren für Grundschüler ab